Das Gespräch suchen
MyBurial: Bestattung planen
Warum das Gespräch mit der Familie so entscheidend ist
Es ist ein sensibles Thema, das oft mit Trauer, Angst und Unsicherheit verbunden ist. Doch gerade deshalb ist es so wichtig, das Schweigen zu brechen. Indem Sie aktiv das Gespräch suchen, nehmen Sie Ihren Angehörigen eine enorme Last ab.
Stellen Sie sich vor: Im Falle Ihres Todes sind Ihre Liebsten in einem Zustand tiefer Trauer.
In dieser emotional aufwühlenden Zeit müssen sie plötzlich Entscheidungen treffen, die sie vielleicht nie zuvor in Erwägung gezogen haben – von der Art der Bestattung über die musikalische Gestaltung bis hin zu den kleinsten Details der Trauerfeier. Ohne Ihre klaren Anweisungen bleiben viele Fragen offen: "Was hätte Mama gewollt?", "Wäre das in Papas Sinne gewesen?" Diese Ungewissheit kann zu zusätzlichem Stress, Unsicherheit und sogar zu internen Konflikten innerhalb der Familie führen.Wenn Sie jedoch Ihre Wünsche im Voraus kommunizieren, schenken Sie Ihren Angehörigen Klarheit und Sicherheit. Sie wissen genau, was Sie sich vorgestellt haben, und können sicher sein, dass sie in Ihrem Sinne handeln. Das ermöglicht ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Abschiednehmen und die Trauerbewältigung. Es ist ein Akt der Fürsorge und der Liebe, der weit über Ihr Leben hinausreicht.
Was das Gespräch konkret bewirkt: Ängste abbauen und Klarheit schaffen
Das Gespräch über Ihre Bestattung ist weit mehr als nur das Übermitteln einer Liste von Wünschen. Es ist ein Prozess, der auf verschiedenen Ebenen wirkt:
1. Ängste auf allen Seiten abbauen
Ihre eigenen Ängste: Das Reden über den Tod kann beängstigend sein. Doch oft ist es so, dass die Auseinandersetzung mit einem Thema dazu beiträgt, Ängste zu relativieren. Indem Sie Ihre Gedanken und Gefühle aussprechen, können Sie selbst inneren Frieden finden. Es gibt Ihnen das Gefühl der Kontrolle und des Abschlusses.
Ängste der Angehörigen: Oft haben Familienmitglieder Angst davor, etwas falsch zu machen oder den Wünschen des Verstorbenen nicht gerecht zu werden. Wenn Sie Ihre Präferenzen klar formulieren, nehmen Sie diese Angst. Sie entlasten sie von der Sorge, falsche Entscheidungen zu treffen, und geben ihnen die Gewissheit, in Ihrem Sinne zu handeln. Dies ist ein tiefgreifender Akt der Entlastung.
2. Konkrete Klarheit schaffen
Das Gespräch dient dazu, alle relevanten Informationen zu übermitteln und offene Fragen zu klären. Hier geht es nicht nur um die großen Entscheidungen, sondern auch um die kleinen Details, die eine Bestattung wirklich persönlich machen:
Art der Bestattung: Möchten Sie eine Erd-, Feuer- oder Seebestattung? Haben Sie bestimmte Vorstellungen bezüglich eines Friedwaldes oder einer Baumbestattung?
Ort der Bestattung: Gibt es einen bestimmten Ort, an dem Sie beigesetzt werden möchten?
Trauerfeier und Gedenken: Welche Musik soll gespielt werden? Gibt es Lieder, die Ihnen besonders am Herzen liegen? Soll eine bestimmte Rede gehalten werden? Wer soll sprechen? Möchten Sie lieber eine stille Abschiednahme oder eine größere Feier? Gibt es Fotos oder Erinnerungsstücke, die ausgestellt werden sollen?
Kleidung und Erscheinungsbild: Gibt es spezielle Wünsche bezüglich Ihrer Kleidung?
Nachrufe und Anzeigen: Haben Sie Vorstellungen für einen Text oder eine Formulierung in Todesanzeigen?
Finanzielle Aspekte: Auch wenn es unangenehm ist, ist es wichtig, über die finanziellen Aspekte zu sprechen und idealerweise festzuhalten, ob und wie Vorkehrungen getroffen wurden (z.B. Bestattungsvorsorge).
Indem Sie diese Punkte besprechen, schaffen Sie eine detaillierte Roadmap für Ihre Bestattung. Das minimiert Spekulationen und Missverständnisse und stellt sicher, dass Ihr Abschied so gestaltet wird, wie Sie es sich wirklich wünschen.
Wie Sie das Gespräch führen können: Praktische Tipps
Das Gespräch muss nicht förmlich sein oder in einer einzigen Sitzung stattfinden. Oft ist es hilfreich, das Thema behutsam anzugehen und es als Teil einer umfassenderen Zukunftsplanung zu betrachten.
Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt und Ort: Suchen Sie eine ruhige und ungestörte Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen. Vielleicht bei einem gemeinsamen Essen oder einem Spaziergang. Es muss keine schwerfällige Sitzung sein.
Leiten Sie das Thema ein: Sie können es vorsichtig ansprechen, zum Beispiel: "Ich habe in letzter Zeit viel über die Zukunft nachgedacht und möchte sicherstellen, dass alles geregelt ist, auch wenn ich einmal nicht mehr da bin." Oder: "Ich habe gelesen, wie wichtig es ist, über seine Bestattungswünsche zu sprechen, und ich möchte das auch mit euch tun."
Seien Sie offen und ehrlich: Teilen Sie Ihre Gedanken und Gefühle. Es ist in Ordnung, wenn Sie dabei emotional werden. Es zeigt, wie wichtig Ihnen das Thema ist.
Hören Sie zu: Geben Sie Ihren Angehörigen Raum für Fragen, Ängste und eigene Gedanken. Nehmen Sie ihre Perspektiven ernst. Das Gespräch ist ein Austausch, keine einseitige Anweisung.
Halten Sie Ihre Wünsche fest: Auch wenn Sie darüber gesprochen haben, ist es unerlässlich, Ihre Wünsche schriftlich festzuhalten. Eine Bestattungsverfügung ist hierfür das ideale Instrument. Sie kann alle besprochenen Punkte detailliert festhalten und ist rechtlich bindend. Informieren Sie Ihre Familie darüber, wo dieses Dokument aufbewahrt wird.
Suchen Sie professionelle Unterstützung: Scheuen Sie sich nicht, einen Bestatter oder einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. Sie können Ihnen helfen, Ihre Wünsche zu formulieren und rechtlich korrekt festzuhalten. Oft bieten Bestattungsunternehmen auch kostenlose Beratungsgespräche zur Bestattungsvorsorge an.
Das Gespräch über Ihre Bestattung ist ein Akt der Liebe, Verantwortung und Selbstbestimmung. Es baut nicht nur Ängste ab und schafft Klarheit, sondern ermöglicht es Ihnen auch, Ihren letzten Abschied in Ihrem Sinne zu gestalten und Ihren Liebsten eine wichtige Stütze in einer schwierigen Zeit zu sein. Es ist ein Thema, das unbequem sein mag, dessen Wert jedoch unermesslich ist.